Market-Adviser Kapitalmarktausblick Teil 1
Liebe Leser,
Wir freuen uns sehr Ihnen mit “Market-Adviser” einen ganz neuen Leitfaden für Ihre Finanzen vorstellen zu dürfen.
Market-Adviser bietet Ihnen tief analysierte Tipps rund um die Kapitalmärkte wie Aktien, Rohstoffe und Anleihen. Selten zuvor war eine ganz klar definierte Krisenstrategie derart von essentieller Bedeutung wie heute. Krisen bieten nicht nur Gefahren – Krisen sind auch Chancen. Aber die Chancen müssen exakt ausgearbeitet werden, um auch künftig zu den Gewinnern zu gehören.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und freuen uns von Beginn an auf Ihr Feedback! (senden Sie Ihr Feedback einfach an: info@market-interview.com)
In Kooperation mit www.böersennews.de
1.Globale Wirtschaftsentwicklung
Die Entscheidung der EZB Anleihen angeschlagener Staaten nahezu bedingungslos aufzukaufen und die Umsetzung des ESM bedeutet nichts anderes als frisch gedrucktes Geld in den Markt zu werfen. Auch die US-amerikanische Zentralbank FED pumpt ungehalten Liquidität in den Markt. Zweifelsohne führt diese – mit Verlaub – total unkontrollierte Geldpolitik zu einer Geldentwertung (Inflation). Welche Auswirkungen schlussendlich diese Überverschuldung und Gelddruck für die einzelnen Staaten und insbesondere die Bevölkerung haben wird, sind schwer abschätzbar. Kommt es zu einer Art Schuldenschnitt, oder zu einer unkontrollierten Inflation (sprich Hyperinflation), oder wird ganz einfach noch über Jahre hinweg einfach Geld gedruckt, oder kommt es zu massive Steuererhöhungen?
Expansive Geldpolitik ist total außer Kontrolle geraten!
Quelle:Tagesgeld.info
Geld-Druck und dennoch Rezession?
Eine Euphorie zeigt sich an den internationalen Aktienmärkten. Die wichtigsten US-Indizes bewegen sich in Richtung Allzeithochs. Die gedruckten Billionen müssen schliesslich irgendwo hinfliessen. Aber ob die gigantischen Summen auch die Realwirtschaft erreicht, ist fraglich. Denn zunächst werden entsprechende Löcher “gestopft”, Banken halten aufgrund neuer Regulierungen ihr Kapital zurück und somit bleiben auch Unternehmens- und Konsuminvestitionen aus. Vor allem die hohe Arbeitslosigkeit und Überverschuldung der europäischen Mittelmeerstaaten (Spanien, Griechenland, Italien, Portugal) hemmt den Konsum. Schliesslich wird das nicht spurlos an den Ergebnissen der Unternehmen vorbeigehen. Eine gnadenlose Anpassung der Produktionskapazität und womöglich auch deflationärer Preiskampf könnte entfachen.
Erste Tendenzen einer globalen Rezession sichtbar:
Europas größter Konsumgüterhersteller Unilever reagiert bereits auf die Krise und verringert seine Packungseinheiten. Die Stimmung bei den Unternehmen ist schlecht. Dies zeigt der Markit-Einkaufsmanagerindex, der im September auf 46,1 Punkte fiel (unter 50 Punkte zeigt Rückgang). Die 5.000 befragten Unternehmen leiden unter sinkenden Aufträgen und kappen Personal. Große Blue Chips wie Daimler und BMW haben ihre Absatzprognose bereits gesenkt. Andere werden voraussichtlich folgen.
In den USA sieht es kaum besser aus. Wie das Economic Cycle Research Institute aus New York in ihrer Analyse feststellt, befinde sich die Wirtschaft der Vereinten Staaten bereits in einer Rezession, deren Daten natürlich erst nach dem Quartal veröffentlicht werden. Der Arbeitsmarkt spielt bei einer rezessiven Entwicklung eine ganz wesentliche Rolle, denn hier wird das Kapital für Konsumenten “verteilt”. Und da sieht es nach jetzigen Prognosen eher schlecht als recht aus. Denn immer mehr Vollzeitstellen werden zu Teilzeitstellen mit unbezahlten Überstunden umverteilt. Ausserdem treibt die frische Liquidität auch die Rohstoff-Energiepreise nach oben. Das entzieht dem Konsumenten zusätzlich Kapital.
Wieso steigt der Aktienmarkt, wenn sich viele über eine drohende Rezession oder gar Depression sorgen? Die Antwort liegt im vermeintlichen Gegensteuern der Zentralbanken. Auf allen Fronten hofft man die Investitionen durch frisches Geld ankurbeln zu können. Das Geld schafft sich dadurch den Weg in verschiedene Anlageklassen und eine davon ist der Aktienmarkt. Deshalb stiegen die Börsen in den vergangenen Monaten überdurchschnittlich stark.
+24% performte der DAX binnen eines Jahres und jetzt hat der DAX dem mittelfristigen Aufwärtstrend nach unten durchbrochen. Sollte der Aufwärtstrend nicht bald zurückerobert werden, könnte es zu einer weiteren Konsolidierung führen. Aktuell ist also Vorsicht geboten !
Auch bei einer drohenden Inflation dürften Aktionäre ihr Kapital im Vergleich zu purem Cash höher halten. Denn es geht um Werte und produzierende Unternehmen stellen nun einmal Werte dar. Aber Aktienanleger sollten sich auf eine Berg- und Talfahrt gefasst machen. Denn spurlos wird es langfristig auch in dieser Assetklasse nicht vorbei gehen.
Tipp: Lesen Sie hierzu das Interview mit dem Fondsmanager und stellvertretenden Vorstand vom VTAD Jürgen Nowacki zum Thema Finanzmärkte: http://www.market-interview.com/interview-171/interview-mit-juergen-nowacki-ueber-finanzmaerkte
Kurzfristig könnten die Aktienkurse aufgrund der Ralley etwas konsolidieren, um frische Kraft zu sammeln. Mittelfristig wird die Börse jedoch weiter von der historisch nie vorhandenen Liquiditätsmasse profitieren. Gefahr besteht bei konjunkturabhängigen Branchen wie Automobil, Baugewerbe, Stahl, Schiffsbau, etc. Positiver sieht es bei Rezessionsgefahr dagegen bei existenzbezogenen Branchen wie der Nahrungsmittel- und Konsumgüter sowie Pharma aus. Selbst in einer Rezession brauchen die Menschen Essen, Trinken, Kleidung, Waschmittel und Körperpflege. Auf lange Sicht – sollte es zu unserem erwarteten Szenario kommen – lohnen sich Unternehmen aus den oben genannten Branchen.
Tipp: Warten Sie auf leichte Rücksetzer – die Bewertungen sind aktuell nicht mehr attraktiv!
Nahrungsmittel:
Unternehmen
|
KGV (e 2012)
|
Dividende
|
Performance 1 Jahr |
Danone
|
16
|
3%
|
+0,1%
|
Nestle
|
17,3
|
3,5%
|
+20,1%
|
Unilever
|
18
|
3,3%
|
+17,2%
|
Coca Cola
|
18,5
|
2,7%
|
+16%
|
Kraft
|
16,1
|
4,3%
|
+33,8%
|
Kellog
|
16
|
3,2%
|
+15%
|
Wie die Tabelle zeigt, liegen vor allem die KGVs dieser konservativen Werte bereits über Durschnitt. Das durchschnittliche KGV liegt im Dow Jones bei rund 12,5 und im Euroraum (EuroStoxx) bei runden 11.
Unternehmen
|
KGV (e 2012)
|
Dividende
|
Performance 1 Jahr |
Pfizer
|
11,2
|
3,6%
|
+30%
|
Johnson & Johnson
|
13,9
|
3,4%
|
+15,7%
|
Merck
|
13,2
|
1,6%
|
+36,6%
|
Bayer
|
12,4
|
2,7%
|
+42,2%
|
Roche
|
13,2
|
4,1%
|
+27,7%
|
Novartis
|
11,7
|
4,0%
|
+18,5%
|
Auch bei Pharmawerten haben sich die Investoren aus Rezessionssorgen bereits auf eine Umschichtung in Defensive Werte vorbereitet. Jedoch liegen die Bewertungen hier niedriger als im Nahrungsmittelsektor.
Unternehmen
|
KGV (e 2012)
|
Dividende
|
Performance 1 Jahr |
Procter & Gamle
|
18,0
|
3,1%
|
+13%
|
Altria
|
14,4
|
5,4%
|
+20,5%
|
Henkel
|
17,2
|
1,4%
|
+42,1%
|
L Oreal
|
21
|
2,2%
|
+24,0%
|
Wie bei den anderen konservativen Branchen liegen die Bewertungen bei Konsum (Drogerie und Kosmetik) über Durchschnitt.
Die Börse lebt von Über- und Untertreibungen. Bei einem wirtschaftlichen Tiefpunkt sind meist konjunktursensitive Branchen (wie oben beschrieben) extrem unterbewertet. Dieser Turnaround bietet dann gewaltige Chancen.
Wir informieren Sie sobald es soweit ist.
Ohne Zweifel birgen kleine Unternehmen aufgrund geringer Finanzausstattung Gefahren. Andererseits sind kleine Unternehmen, die von Kursverlusten betroffen sind – jedoch dennoch über gute Technologien oder Potenzial verfügen – potenzielle Übernahmekandidaten. Da kann es schnell zu Übernahmeangeboten kommen und die Kurse nach oben schnellen. Es ist aber Vorsicht angesagt. Denn: man weiss erst wer übernommen wird, wenn ein Angebot vorgelegt wurde. Ausser möglichem Übernahmepotenzial notieren kleinere Unternehmen (Small Caps) meist auf sehr niedrigem Niveau. Eine exakte Analyse ist bei Small Caps dennoch der Schluessel zum Erfolg.
Super Potenzial bei europäischen Midcaps mit Emerging Markets Bezug
Die Absatzmärkte sind das A&O bei der Analyse von wahrscheinlich wachsenden Unternehmen. Während das Absatzwachstum in den Industriestaaten selbst gering ist, erzielen exportorientierte Unternehmen ihr Wachstum hauptsächlich in den Schwellenländern. In der Asienregion (ex Japan) beispielsweise wird auch für 2013 ein Wachstum von über 5% erwartet. Insbesondere europäische Midcap-Unternehmen – also mittelgroße börsennotierte Unternehmen – haben die Expansion in diese Richtung vorangetrieben und profitieren in den Schwellenländer-Regionen überdurchschnittlich star
Wichtige Ankündigung: verpassen Sie nicht unser Spezial zu den europäischen Midcaps, die von Wachstum der Emerging Markets profitieren!
Goldminen nicht unterschätzen!
Gold zählt als DIE Krisenwährung schlechthin und wer sich nicht physisch in der Metall einkaufen will, hat mit produzierenden Goldminen eine ausgezeichnete Alternative. Wie in nächsten Ausgabe bei “Rohstoffe” beschrieben ist die Wahrscheinlichkeit eines überdurchschnittlich steigenden Goldpreises aufgrund der oben erklärten Finanzpolitik sehr hoch. Hier erhalten Sie eine Liste ausgewählter Goldtitel. Wichtig erscheint uns, dass man die Priorität auf bereits produzierende Goldminen setzt und Junior Explorer eher als spekulative Beimischung sieht.
Die kommenden Themen bei der Reihe Kapitalmarktausblick sind:
-Rohstoffe
-Anleihen
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